Beim Zermatt-Marathon über 42,195 Kilometer mit 662 Finishern kann man noch einen drauf setzen. Beim Ultramarathon geht es nochmals 3,4 km weiter, und das mit einer Steigung von zusätzlichen 514 Höhenmetern. Dort waren es dann "nur" noch 504 Finisher. Unter ihnen Harald Wagner vom SC Oberlahn.
Tief im Tal (1085 m) erfolgt der Start in St. Niklaus im Nikolaital. Mehr als 1700 Extremläufer starteten zum Zermatt-Marathon und zum Zermatt-Ultra-Marathon. Die Strecke führte an der Vispa entlang hinauf nach Zermatt (1600 m), wo die Hälfte der Strecke absolviert war. Bis dahin ließ es sich noch angenehm laufen. In Zermatt feuerten Hunderte von Zuschauern die Läufer an, die sich durch den autofreien Ort schlängelten.
Waren es bis Zermatt noch recht flache Steigungen, folgte nach einer Schleife nun ein kräftiger Anstieg über 10 km Länge auf die 2288 m hoch gelegene Sunegga. Viele Läufer wurden auf diesem Abschnitt zu Walkern, um möglichst Kräfte sparend Höhe zu gewinnen. Der lange Anstieg führte anfangs noch durch Arvenwälder und dann über Almwiesen mit atemberaubenden Ausblicken auf das Alpenpanorama. Der folgende Streckenabschnitt mit leichten Abwärts- und Flachpassagen forderte volle Konzentration: Steine, hohe Stufen und auch manche schotterige Abwärtsstücke waren eine Herausforderung, und das nach über 30 km mit schon strapazierten Beinen. Entschädigung war eine grandiose Landschaft und bei Bilderbuchwetter der Ausblick auf den Berg der Berge: das Matterhorn.
Von der Riffelalp (2222 m) ging es an der Strecke der Gornergratbahn entlang, hinauf zum Riffelberg. Für die Marathonläufer bedeutete dieser Abschnitt der Schlussspurt. Für die Ultraläufer ging es nochmals 3,4 km und mit 514 Höhenmetern weiter zum Gornergrat. Der Zieleinlauf auf einer Höhe von 3089 m in einem beeindruckenden Bergpanorama mit dem Matterhorn, das sich in diesem Jahr ohne Wolken in seiner ganzen Pracht zeigte, ist überwältigend. Alleine 29 Viertausender in nächster Nähe leisten dem Matterhorn Gesellschaft. Spätestens nach der Überreichung von Medaille und Finisher-T-Shirt waren die Schinderei und die Muskelkrämpfe vergessen. Harald Wagner passierte als 391. die Ziellinie nach 8:01:11,0 Stunden (35. der M60).