Der erste ernsthafte Gegner in der Vorbereitung auf die neue Saison wartet heute um 16 Uhr auf dem Höchster Sportplatz im Stadtpark. Dort trifft die Frankfurter Eintracht auf den Zweitligisten VfR Aalen - und mit Ausnahme von Takashi Inui, der am Montag zur Mannschaft stoßen soll, und dem verletzten Sonny Kittel, kann Armin Veh auf alle Profis zurückgreifen. Das Ergebnis des Freundschaftsspiels sei ihm dabei "ziemlich egal", gibt der Trainer zu, "aber verlieren wollen wir natürlich nicht." Viel mehr erwartet Veh, dass sich die Spieler quälen und "trotz Müdigkeit guten Fußball spielen."
Am Rande des Spiels gibt es übrigens ein Familientreffen: In den Reihen der Aalener steht mit Benjamin Hübner ein Sohn von Eintracht-Manager Bruno Hübner. Am Freitag beim Training konnte der Frankfurter Trainer zum ersten Mal nahezu den kompletten Kader in einem internen Trainingsspiel testen. Elf gegen elf wurde über den ganzen Platz gespielt, und wer die Aufstellungen sah, konnte zum einen feststellen, dass die Eintracht durch die bislang verpflichteten fünf neuen Spieler einen gegenüber der Vorsaison in der Qualität deutlich verbreiterten Kader besitzt. Zum anderen aber auch, dass das Aufgebot nach wie vor eng besetzt ist.
"Müssen noch nachlegen"
Zwanzig Feldspieler standen Veh zur Verfügung - darunter mit Marc-Oliver Kempf, Marc Stendera und Luca Waldschmidt drei Spieler, die noch in der Jugend eingesetzt werden könnten. "Das ist natürlich zu wenig", sagt der Trainer, "für die vielen Aufgaben, die wir zu bewältigen haben, müssen wir noch nachlegen." Alleine im August finden vier Bundesligaspiele statt, ein DFB-Pokalspiel und die beiden Europa-League-Play-off-Begegnungen. Die Frankfurter werden also stark gefordert sein, viel mehr als in der zurückliegenden Spielzeit. Und sie hoffen auf noch viel mehr Spiele. Denn wenn der Sprung in die Europa-League-Gruppenphase gelingt, kommen mindestens sechs weitere Begegnungen dazu.
Keine Alarmstimmung
Veh wartet also weiter mehr oder weniger geduldig auf einen weiteren Stürmer. "Einer muss mindestens noch kommen", sagt er unmissverständlich, und darüber herrscht in der Sportlichen Leitung inklusive des Vorstandsvorsitzenden auch Übereinstimmung. Ob der so sehnlichst erwartete Angreifer - es soll ja der Tscheche Vaclav Kadlec werden - bis zum Start ins zweite Trainingslager am nächsten Montag tatsächlich noch kommt, ist sehr fraglich. "Ich hoffe es, weil es ein ganz wichtiges Trainingslager ist", sagt der Eintracht-Coach, "aber ich weiß, dass es auch länger dauern kann."
Alarmstimmung herrscht freilich keine. Denn auch so ist die Eintracht gut besetzt. So standen sich gestern folgende Mannschaften beim internen Übungsspielchen gegenüber: Team A, das auch heute gegen Aalen beginnen wird, mit Trapp im Tor, Jung, Zambrano, Russ und Oczipka in der Abwehr, Schwegler und Flum im defensiven, Aigner, Meier und Rosenthal im offensiven Mittelfeld, Lakic in der Spitze. Team B setzte sich aus Torwart Wiedwald, der Abwehr Celozzi, Anderson, Kempf und Djakpa, dem Mittelfeld Schröck, Lanig, Rode, Stendera und Waldschmidt sowie Stürmer Joselu zusammen. "Sah ganz gut aus", sagte Veh und meinte vor allem die vielen Alternativen, die ihm schon zur Verfügung stehen. Jetzt müssen nur noch die letzten Wünsche erfüllt werden.