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Es hat nicht gereicht - Da Mitkonkurrent Ahrensburg gewinnt, müssen SaFos Herren 30 nach dem 4:5 absteigen

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Nachdem der letzte Punkt ausgespielt worden war, machte sich an der Kennedyallee Enttäuschung breit. Die Herren 30 des SC SaFo Frankfurt hielten sich gegen den Favoriten Iphitos München tapfer, verloren aber mit 4:5. Eigentlich hätte die knappe Niederlage zum Klassenerhalt reichen müssen, da die Konkurrenten im Abstiegskampf ebenfalls schwere Aufgaben vor sich hatten.

Doch dann kam alles anders: Der THC Ahrensburg lag in Dortmund zwar schon 1:4 (und im letzten Einzel 0:1 nach Sätzen) zurück, gewann dann jedoch noch das letzte Einzel mit 11:9 im Champions-Tiebreak, und profitierte dann davon, dass der Dortmunder Spitzenspieler Janosch Blaha gleich nach dem gewonnen Einzel-Match zur Hochzeit seiner Schwester musste. Dortmund besetzte daher ein Doppel gar nicht, verlor die beiden anderen (einmal mit 8:10 im Champions-Tiebreak) und zog gegen Ahrensburg noch mit 4:5 den Kürzeren. Bei einem Sieg der Westfalen wäre SaFo in der Zweiten Bundesliga geblieben.

In Frankfurt und beim Mitkonkurrenten in Biberach stand es nach den Einzeln jeweils 3:3. Um drin zu bleiben, mussten die Sachsenhäuser ein Doppel mehr als der punktgleiche Rivale gewinnen. Es sah lange gut aus: In Frankfurt gewannen Marco Blohm/Moritz Szelzki schnell, und Niklas Timfjord/Benedikt Stronk führten im zweiten Satz 5:4, ehe ihnen der Münchner Lars Uebel übel mitspielte. Mit gewaltigen Aufschlägen und gekonnten Returns sorgte er für die Wende in der Begegnung. Und da Biberach gleich zwei Punkte wegen der verletzungsbedingten Aufgabe der Gegenspieler geschenkt bekam, war der Abstieg in die Regionalliga somit besiegelt.

Großen Anteil an der Niederlage der Sachsenhäuser hatte ausgerechnet ein Frankfurter. Alexander Waske, der als Nummer eins sowohl im Einzel als auch im Doppel nicht zu packen war. Schade nur, dass den Auftritt des besten Frankfurter Tennisspielers des 21. Jahrhunderts nur knapp 60 Zuschauer verfolgten. Werbung im Verein gab es keine. Da die Begegnung auf den hintersten der 17 Plätze stattfand und vorne am Clubhaus keine Ankündigung zu sehen war, sollen einige Besucher in dem Glauben, die Partie sei ausgefallen, wieder weggegangen sein.

Auch auf den Plätzen gab es keine Tafeln, auf der die Namen der Spieler zu sehen gewesen wären, so dass man rätseln konnte, wer gegen wen da spielt. Waske kannten alle. Seinen Gegner, den Schweden Nicklas Timfjord hingegen nicht. Er machte mit einem sehr starken und langen Rückhand-Slice dem Favoriten das Leben schwer. Sobald es zu langen Ballwechseln kam, behielt der Schwede, der meistens die Rückhand seines Gegners anspielte, oft die Oberhand. Doch dies reichte nicht, um einen Alexander Waske zu besiegen.

 

Waske begeistert die Fans

 

Obwohl der ehemalige Davis-Cup-Spieler erst in der Nacht vor dem Match aus dem Sardinien-Urlaub zurückgekommen war. "Ich habe in diesem Jahr vielleicht zehn Mal gespielt", sagte der 38-Jährige, der 2012 immerhin noch auf der ATP-Tour aufschlug. An der Seite seines Schützlinges Jürgen Melzer, von dem er sich als Trainer vor einer Woche getrennt hat. "Jetzt habe ich mehr Zeit, mich um meine Tennis-Academy zu kümmern. Gegenwärtig sind dort 25 Profis und 30 Kinder, da werde ich trotz zehn Angestellten intensiv gebraucht", erzählte Waske.

Auch wenn er nicht mehr konditionell so auf der Höhe wie zu seiner aktiven Zeit ist und seinen Arm immer noch nicht voll ausstrecken kann, hat die ehemalige Nummer 89 der Weltrangliste von seinem Können nichts eingebüßt. Dies wurde besonders in der Schlussphase deutlich: Timfjord führte im zweiten Satz 5:3, als Waske nun ein Ass nach dem anderen schlug, ihm auch von der Grundlinie aus Winnerschläge gelangen und er die Fans mit unerreichbaren Stopbällen begeisterte. Und im Doppel, das er an der Seite von Magnus Madaus bestritt, dem schwächsten aller zwölf angetretenen Akteure, waren seine Volleys einfach unerreichbar.

Dass gegen Waske kein Kraut gewachsen sein würde, war den Gastgebern schon vorher klar gewesen. "Wir haben die Klasse nicht heute verloren. Nach drei Spieltagen hatten wir zwei Siege auf dem Konto, dann kamen Verletzungen und private Verpflichtungen, die uns schwächten, so dass wir keine Partie mehr gewinnen konnten", erklärte Marco Blohm, der sich mit aggressivem und solidem Grundlinienspiel gegen Fabian Ziemer schließlich im Champions-Tiebreak durchsetzte. "Gegen Waske und Uebel hatten wir uns nichts ausgerechnet. Gehofft hatten wir auf Siege an den Positionen drei bis sechs sowie im dritten Doppel", so Blohm.

Diese Rechnung wäre fast aufgegangen. Doch Moritz Szelzki konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Er führte gegen Andre Soulier 5:4 und 40:0, als der Gegner ihn einen "Blinden" nannte. Die Schiedsrichterin hörte es nicht, Szelzki schon. Es kam zu einem lautstarken Disput, Szelzki kassierte eine Verwarnung, verlor die Konzentration und leider auch das Match.

Die Spiele: Nicklas Timfjord/Schweden - Alexander Waske 3:6, 6:7, Benedikt Stronk - Lars Uebel 1:6, 1:6, Markus Kämpfer - Stephan Fehske 6:4, 6:2, Marco Blohm - Fabian Ziemer 4:6, 6:3, 10:6, Moritz Szelzki - Andre Soulier 6:7, 3:6, Mark Reinhard - Magnus Madaus 6:3, 6:3, Timfjord/Stronk - Uebel/Fahske 3:6, 6:7, Kämpfer/Reinhard - Waske/Madaus 3:6, 4:6, Blohm/Szelzki - Ziemer/Soulier 6:3, 6:3.




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