Vor elf Jahren wechselte Wagner schon einmal - damals die Sportart. Im Alter von zwölf Jahren fand sie den Weg von der Leichtathletik zum Basketball und war fortan Stammspielerin der Jugend- und Damenmannschaften des TV Langen und später der Rhein-Main Baskets. Sie absolvierte mehr als 500 Spiele, erreichte mit der U16 den zweiten Platz in der deutschen Meisterschaft, und krönte ihre Laufbahn in der Jugend im U 18-Team mit der deutschen Meisterschaft.
Der deutsche Meister TSV Wasserburg, der sich im Mail in der Finalrunde mit 3:1-Siegen gegen die Rhein-Main Baskets durchsetzte, hatte schon vor einigen Wochen Kontakt zu der 23 Jahre alten Nationalspielerin aufgenommen. "Aber das hat sich dann alles schon einige Zeit hingezogen, denn es war eine sehr wichtige Entscheidung und vor allem eine, die mir sehr, sehr schwer gefallen ist", sagt Stephanie Wagner. Die Wehmut ist ihr anzuhören. "Es ist schon schwer, das hier alles zu verlassen. Das ist mein Zuhause, diese familiäre Atmosphäre war immer toll", schwärmt die Flügelspielerin von ihrer Zeit bei den Baskets und beim TV Langen.
Als wichtigsten Grund für ihren Wechsel nennt Wagner die Möglichkeit, sich auf internationaler Bühne zu präsentieren. Mit dem TSV Wasserburg wird sie in der Euro-League antreten. "Es war einfach ein sehr großer Reiz, auch international spielen zu können. Ich denke, es ist für mich der nächste Schritt in meiner Entwicklung. Ich will mich bemühen und um einen Platz in der Mannschaft kämpfen", beschreibt sie ihre Ambitionen.
Künftig ein Fernstudium
Neben dem sportlichen Wechsel steht für Stephanie Wagner eine weitere Umstellung an: Ihr Studium des Wirtschaftsingenieurswesens wird sie künftig als Fernstudium an einer Institution in Darmstadt absolvieren. "Das ließ sich prima vereinbaren. Für Klausuren oder andere wichtige Termine fahre ich dann dort hin und werde von Wasserburg freigestellt. Den Rest kann ich von dort unten erledigen", erklärt sie.
Während sich der Wasserburger Trainer Bastian Wernthaler, der Wagner aus seiner Zeit als Nationaltrainer der U20-Auswahl kennt, schon auf seine neue Spielerin freut, fällt Silke Dietrich der Abschied schwer. "Wenn wir eines unserer eigenen Talente ziehen lassen müssen, dann tut das immer auch ein bisschen weh - aber es überwiegt der Stolz auf ihre Entwicklung und wir wünschen Steffi an neuer Wirkungsstätte viel Glück und viel Erfolg und werden ihre Schritte weiterhin mit großem Interesse verfolgen", sagt die Vorsitzende der Rhein-Main Baskets,