Deswegen legte sich Michael Götz in diesem Jahr wieder eine Rennmaschine zu. Genauer gesagt, geht er wieder mit einer für die Rennstrecke modifizierten Yamaha R6 auf Zeitenjagd. Dieses Motorrad leistet aus seinen 600 Kubikzentimetern rund 130 PS bei einer Maximaldrehzahl von 16 500 Umdrehungen.
Nachdem der erste Lauf zum Reinholdus Langstrecken Cup (RLC) auf dem Hockenheimring abgesagt worden war, fand nun am Sonntag der erste von vier geplanten Läufen auf dem Nürburgring statt. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, handelt es sich hierbei um Langstrecken-Rennen. Dies bedeutet, dass eine Veranstaltung über eine Distanz von sechs Stunden läuft. Zudem wird hier im Team angetreten, da ein Fahrer alleine diese lange Renndistanz nicht bewältigen kann. Somit trafen sich rund 170 Piloten auf dem Nürburgring. Als Teamkollegen durfte Michael Götz Timo Gieseler aus Siegen und Michael Droste aus Havixbeck begrüßen. Beide pilotierten eine Suzuki GSXR 1000 mit rund 190 PS. Zu dem Rennen hatten sich rund 60 Teams angemeldet. Alle Motorräder befinden sich gleichzeitig auf der Strecke. Sie werden jedoch wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen zusätzlich in verschiedenen Klassen gewertet: Klasse 3: Motorräder bis 600 Kubikzentimeter (rund 130 PS), Klasse 2: Motorräder bis 750 Kubikzentimeter (rund 145 PS), Klasse 1: Motorräder bis 1000 Kubikzentimeter (bis zu 200 PS).
Teamwork und Konstanz
Bei diesen Langstreckenrennen stehen Teamwork und Konstanz im Vordergrund. Da bei diesen Rennen auch Boxenstopps durchgeführt werden müssen, muss auch eine gute Crew in der Box vorhanden sein. Jeder unnötige Boxenstopp kann wertvolle Plätze bedeuten. "Das funktionierte in unserem Team hervorragend", gab Michael Götz zu Protokoll. Schon im Qualifiying brachte Timo Gieseler mit einer schnellen Zeit das Team auf einen aussichtsreichen 6. Startplatz. Das Rennen wurde dann bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius gestartet. Als Startfahrer ging Michael Droste ins Rennen. Er behauptete von Beginn an die Position und fuhr mit konstant schnellen Runden in seinem ersten Turn bereits auf Platz 4 vor.
Nun übernahm Michael Götz das Rennen. Der Boxenstopp verlief optimal, sodass keine Zeit verloren ging. Trotz den im Vergleich zu den "großen Motorrädern" rund 50 PS weniger fuhr er gute Rundenzeiten, was das Team immer näher in Richtung Podium brachte. Nach rund 45 Minuten stand der nächste Wechsel an. Nun nahm Timo Gieseler das Zepter in die Hand. Auch hier leistete das Team in der Box erstklassige Arbeit. Mittlerweile befand sich das Team schon auf Position 3. Trotz der enormen körperlichen Anstrengungen verlief das Rennen für die drei Akteure weiter einwandfrei. 35 Minuten vor Schluss ging Gieseler in den letzten Turn des Rennens. Er kam dem Zweitplatzierten aufgrund schnellerer Rundenzeiten immer näher. Doch dann passierte es. Zwei Fahrer bogen auf die Start-Ziel-Gerade ein und berührten sich bei rund 180 km/h. Einer der Piloten verlor die Kontrolle über seine Maschine und verunglückte schwer. Das Rennen wurde sofort unterbrochen, um den Piloten ärztlich zu versorgen. Da sogar der Hubschrauber auf der Strecke landen musste und das Rennen nur noch 20 Minuten laufen sollte, wurde es beendet. Somit hatte sich der zweite Platz für das Team um Michael Götz erledigt und sie beendeten das Rennen auf Rang 3.
Und das zum Geburtstag
Michael Götz war trotzdem begeistert. "Nach so einer langen Pause ist es mir trotzdem gelungen, die gleichen Zeiten wie früher zu fahren. Auch hätte ich nie damit gerechnet, bei so vielen Teams das Rennen auf dem Podium zu beenden, und das an meinem Geburtstag. Viel besser hätte das Rennen nicht verlaufen können. Jetzt weiß ich wieder, was mir in den letzten Jahren gefehlt hat." Der nächste Lauf findet nun am 15. September auf dem Nürburgring statt.