Sowohl für die SpVgg 05/99 Bomber Bad Homburg als auch für den FC Oberstedten kommt die Partie am Sonntag nach der langen Vorbereitungsphase einer echten Standortbestimmung gleich, die für die nächsten Spiele durchaus schon richtungsweisend sein kann.
Entsprechend zurückhaltend sind deshalb auch die Aussagen der Verantwortlichen beider Vereine, wenn es um die Prognosen für das Spiel und die gesamte kommende Saison geht.
Schlechte Testphase
Hubert Friedrich, Spielausschussmitglied der SpVgg Bad Homburg, erwartet seine Mannschaft am Ende der Saison im vorderen Tabellen-Mittelfeld. "Nach dem Abstieg aus der Gruppenliga können wir das Niveau in der Kreisoberliga noch nicht recht einschätzen", betont er. Friedrich weiter: "In dieser Saison wollen wir uns erst einmal etablieren. Andere Ziele haben wir uns nicht vorgenommen. Es sind viele neue Spieler zu uns gekommen, die wir integrieren müssen. Leider hatten wir in der Vorbereitungsphase viele Urlauber, unser Trainer Ralf Haub musste daher sehr viel improvisieren, ein konzentriertes Training war daher kaum möglich."
Trotz der "katastrophalen Vorbereitung" traut Friedrich seiner Mannschaft am Sonntag gleich einen Heimsieg zu. "Es steht von uns keine schlechte Mannschaft auf dem Platz. Wir wissen, dass es gegen den FC Oberstedten zwar schwer wird, aber die Aufgabe ist machbar."
Kameradschaft stimmt
Ähnlich sieht es auch der Trainer der "Nullfünfer", Ralf Haub, der die Nachfolge von Manfred Meyer angetreten hat. Auch Haub spricht von einer sehr schlechten Vorbereitung und hofft auf die kommenden Wochen, wenn alle Urlauber zurück sind. "Diese Urlaubsphase müssen wir noch überstehen. Wenn wir dann personell komplett sind, sieht die Sache ganz anders aus."
Haub steht nach eigener Aussage für diese Saison eine ordentliche Mannschaft zur Verfügung: "Nach dem Abstieg haben wir wieder eine sehr gute Kameradschaft in der Mannschaft. Auf Söldner haben wir in diesem Jahr bewusst verzichtet, wir haben jetzt wieder Spieler, die auch am Verein hängen."
"Keegan" Haub strebt mit seiner Elf in der kommenden Spielzeit lediglich einen einstelligen Tabellenplatz an. "Wichtig für uns ist, dass der Verein zunächst einmal wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangt. Dann können wir vielleicht in naher Zukunft auch wieder an andere Ziele denken." Der Übungsleiter sieht im Auftaktgegner FC Oberstedten einen sehr schweren Brocken, erwartet aber trotzdem einen knappen Heimsieg.
Punkt soll es schon sein
"Wir wollen auf keinen Fall mit leeren Händen am Sonntag nach Oberstedten zurückkommen. Ein Punkt soll es deshalb schon werden", bringt Rüdiger Rau, Sportlicher Leiter des FC Oberstedten, die Zielsetzung der Gäste auf den Punkt. Rau ist froh, dass es jetzt endlich losgeht, denn alle noch so guten Ergebnisse der Vorbereitungsspiele sind aus seiner Sicht kein Maßstab für die Begegnungen in der Meisterschaft.
Spaniol macht FCO Spaß
Der FC Oberstedten hat sich laut Rau in der Breite sehr gut verstärkt und verfügt jetzt über einen Kader von 19 gleichwertigen Spielern. Besonders angetan hat es dem Sportlichen Leiter Neuzugang Uli Spaniol, aufgerückt aus der eigenen U-19, der bisher enorme Fortschritte gemacht hat und sich schon bei den "Nullfünfern" Hoffnungen auf einen Platz in der Anfangsformation machen darf.
Auch in diesem Jahr wollen sich die Oberstedtener in der Spitzengruppe der Tabelle ansiedeln. Rau: "In der Kreisoberliga gibt es auch in dieser Spielzeit wieder sechs bis acht Mannschaften, die sich auf Augenhöhe bewegen werden. Dazu gehört auch der FC Oberstedten. Einen echten Favoriten sehe ich nicht, wir wollen guten Fußball spielen und lassen uns dann am Ende der Saison vom Ergebnis überraschen."
Keinesfalls werde er mit seiner Mannschaft die "Nullfünfer" am Sonntagnachmittag unterschätzen. "Wir können zum Leistungsvermögen der Bad Homburger nichts sagen, es wird ganz sicherlich eine schwere Aufgabe. Entscheidend wird daher sein, wie wir nach der Vorbereitungsphase ins Spiel finden".
Keine Ausreden
Auch der FC Oberstedten muss zum Saisonbeginn noch auf einige Urlauber verzichten. Trainer Artur Rissling sieht die Sache trotzdem positiv und betont daher unmissverständlich: "Die Spieler, die am Sonntag beim FC Oberstedten auf dem Platz stehen werden, die gehören auch zur Ersten Mannschaft."
Rissling weiter: "Wir haben gut trainiert, in der Mannschaft herrscht ein guter Zug und die Stimmung ist hervorragend." Für den Coach gibt es deshalb auch überhaupt keine Ausreden: "Wenn wir alles geben, kommen wir an der Sandelmühle auch zum Erfolg."
Bei den "Nullfünfern" fehlen am Sonntag Mehmet Karabulut, Ivan Djurdjevic (Urlaub) und auch noch weiterhin Richard Stryczek (verletzt). Zu seinen Urlaubern machte Rissling keine Angaben und verwies zugleich auf seinen ausgeglichenen Kader. wst