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FSV: Tendenz steigend

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Mit einem Konzert der DDR-Altrocker Puhdys und einem stimmungsvollen Feuerwerk am Terrassenufer endete am Sonntagabend um kurz nach 22 Uhr das Dresdner Stadtfest, das bei Kaiserwetter drei Tage lang über eine halbe Million Menschen in seinen Bann gezogen hatte. Drei Stunden zuvor war die Beziehung zwischen Peter Pacult und Dynamo Dresden mit einem lauten Knall beendet worden. Unmittelbar nach der 0:3-Pleite gegen den FSV Frankfurt, die noch weitaus höher hätte ausfallen können, zog der mächtige Aufsichtsrat des Fußball-Zweitligisten die Konsequenz und feuerte den 53 Jahre alten Trainer, der in Dresden nach 2006 bereits zum zweiten Mal vorzeitig seine Zelte abbrechen muss (wir berichteten).

Die Entlassung des früheren Bundesligaprofis war keine Überraschung mehr. Der "Grantler aus Wien", wie Pacult spöttisch von den Dresdner Medien bezeichnet wurde, hatte schon vor dem Aufeinandertreffen mit den Bornheimern geahnt, das dies möglicherweise sein letzter Auftritt als Trainer der Sachsen ist. Die Verantwortlichen des Zweitligisten, mit denen sich der frühere Stürmer seit Monaten im Dauerclinch befand, hatte er vor dem Spiel in einem Fernsehinterview als "Ahnungslose" und "Amateure" bezeichnet. Knapp zwei Stunden später war Pacult dann seinen Job los, und Sportdirektor Steffen Menze, der die Mannschaft bis zum nächsten Spiel am kommenden Montag beim FC   St.  Pauli übergangsweise trainieren wird, kann mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen.

Menze, der ebenfalls sehr umstritten ist, darf sich allerdings keinen Fehlgriff erlauben. Neben Pacult steht in Dresden auch noch dessen Vorgänger Ralf Loose auf der Gehaltsliste, für den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Club, der jährlich alleine vier Millionen Euro an Stadionmiete bezahlen muss, eine weitere Belastung. Als heißeste Kandidaten in der Gerüchteküche werden Petrik Sander, Ralph Hasenhüttl, Reiner Maurer und auch Olaf Janßen gehandelt. Der frühere Profi der Frankfurter Eintracht ist derzeit noch Co-Trainer bei Berti Vogts in Aserbaidschan.

Den Dresdnern stehen also unruhige Zeiten bevor, während beim FSV Frankfurt nach dem zweiten Sieg in Folge die Formkurve nach oben geht. "Ich bin einfach froh, dass wir in unserer Entwicklung einen weiteren Schritt gemacht haben. Das freut mich fast noch mehr als der Sieg", erklärte Uwe Stöver, der Geschäftsführer Sport, nach der souveränen Vorstellung der Hessen. Und so verdichten sich die Anzeichen, dass die Bornheimer vor dem Ende der Transferperiode am 31.  August keinen weiteren Spieler mehr verpflichten werden. "Vielleicht ist es besser, noch ein oder zwei Patronen zu haben, die man nicht sofort ziehen muss. Es darf allerdings nicht viel passieren, denn wir haben einen kleinen Kader", so Stöver. Die Verletzungen von Marc Heitmeier (Fußprellung) und Joni Kauko (Adduktoren) - beide fehlten beim gestrigen Auslaufen - dürften aber nicht von schwerwiegender Natur sein.




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