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Lust auf die Abenteuerreise - In Aserbaidschan erwartet Trapp und Co. Neuland - und ein weitgehend unbekannter Gegner

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Es ist eine Reise ins Ungewisse. Diese Worte hatte Trainer Armin Veh vor eineinhalb Wochen mit Blick auf die ganze neue Saison gewählt, und besonders gut passen sie auf das Los, das seiner Frankfurter Eintracht kurz darauf in europäischen Angelegenheiten zuteil wurde. "Das ist Neuland für mich. Ich war noch nie da, und ich glaube, auch kein anderer vor uns", sagt Kevin Trapp, der am Mittwochmorgen mit seinen Mitspielern und dem ganzen Eintracht-Tross in den Flieger nach Baku steigt - die Hauptstadt Aserbaidschans, wo der Fußball-Bundesligist am Donnerstag (18 Uhr) zum Hinspiel in der Playoff-Runde zur Europa League beim FK Karabach Agdam antritt.

Viel weiß der Frankfurter Torwart nicht über Land und Leute, über die Gegebenheiten vor Ort und den Gegner. Eines ist aber klar: Die Lust auf die weite Abenteuerreise ans Kaspische Meer ist gewaltig. "Jetzt geht’s endlich los. Es ist für alle etwas Besonderes, für Fans, Spieler, Verantwortliche. Wir freuen uns sehr darauf", sagt Trapp, der auch die Begeisterung der reiselustigen Fans mitbekommen hat, die erstmals seit Dezember 2006 wieder mit ihrer Eintracht durch Europa touren dürfen. Die meisten fliegen mit der Mannschaft schon heute oder folgen morgen, einige andere sind tatsächlich seit Tagen schon mit Bahn oder Bus unterwegs, über 4000 Straßenkilometer.

 

Die Chance nutzen

 

"Wenn solche Dinge passieren, freut uns das als Mannschaft", erklärt der 23-Jährige. Dabei soll Baku nicht das einzige Reiseziel bleiben. "Niemand hätte das letztes Jahr erwartet. Wir haben hart dafür gearbeitet, international spielen zu dürfen. Jetzt wollen wir die Chance nutzen", sagt Trapp. Nur die schwer einzuschätzende Hürde aus Aserbaidschan steht noch vor dem Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Da gilt es, im Hinspiel eine gute Grundlage zu schaffen für das Wiedersehen eine Woche später in Frankfurt. "Für mich als Torwart wäre es natürlich super, wenn wir das Spiel zu Null gewinnen", bekundete. "Aber wenn wir ein Gegentor fressen und zwei, drei schießen, dann ist es auch okay. Wenn wir gewinnen, ist alles gut."

Dass das kein "Selbstläufer" wird, weiß Trapp. Auch wenn er den Zweiten der aserbaidschanischen Meisterschaft, der in den Qualifikationsrunden immerhin Konkurrenz aus Polen und Schweden ausschaltete, bisher noch nicht kannte. "Wir haben uns auch noch keine Videos angesehen", verriet er. Eine entsprechende Analyse wie in der Bundesliga üblich steht freilich noch aus. "Dann gilt es, Stärken und Schwächen des Gegners aufzuzeigen, und die Schwächen im Spiel auszunutzen", sagt er. "Man darf aber nicht erwarten, dass wir die aus dem Stadion schießen."

Nebenbei könnte die Eintracht in Baku Rückenwind für die Bundesliga bekommen, das wäre hilfreich nach dem Start mit zwei Niederlagen. "Wir haben die Chance, dort Selbstvertrauen zu tanken. Da müssen wir die Bundesliga vielleicht etwas ausblenden", meint der Schlussmann. "Wir haben die ersten beiden Spiele verloren, das ist unglücklich. Man muss die Dinge ansprechen, die nicht so gut waren, aber wir dürfen uns auch nicht verrückt machen." Beim unglücklichen 0:1 zuletzt gegen die bayerischen Triplesieger hat er schon eine deutliche Steigerung gesehen: "Ich denke, es wird immer besser."

Auch bei ihm selbst. "Gegen die Bayern habe ich gemerkt, dass Automatismen zurückkommen", berichtet Trapp, der wegen eines Handbruchs vier Monate kein Pflichtspiel bestreiten konnte und schon spürte, dass die lange Pause "nicht ohne" war. Vor der Verletzung galt er als Kandidat für einen Kaderplatz bei der WM 2014, zuzutrauen ist ihm das immer noch.

"Ich muss im Verein meine Leistung bringen, alles andere kann ich nicht beeinflussen", meint er selbst. Ohnehin sei er "keiner, der so lange vorausplant. Im Fußball kann sich alles schnell ändern, das sieht man ja an meiner Verletzung." Erst einmal geht es nach Baku. Brasilien ist da noch ganz weit weg.

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