Am Samstag um 15 Uhr absolviert Markus Walger sein letztes Pflichtspiel für den Rugby-Bundesligisten RK Heusenstamm. Es wird für den ehemaligen Nationalspieler ein ganz besonderer Tag werden, denn zugleich feiert er seinen 34. Geburtstag. Klar, dass seine Teamkollegen alles daran setzen, ihn mit einem Sieg zu verabschieden. Das sollte machbar sein, der RC Aachen gilt gewiss nicht als ein Schwergewicht im deutschen Rugbysport. Markus Walger konzentriert sich künftig noch mehr auf seine Trainertätigkeiten beim RKH und natürlich als Assistent der Siebener-Nationalmannschaft.
Ein Sieg gegen Aachen wäre anlassbezogen eine feine Sache. Aber nichts wünscht man sich am Sport- und Kulturzentrum Martinsee mehr, als "endlich wieder einmal den SC 80 Frankfurt zu schlagen", betont RKH-Trainer Jens Steinweg. Seit der Rückkehr der Frankfurter auf die große nationale Bühne vor sieben Jahren haben das die Heusenstammer nicht mehr geschafft.
Gelänge dies dem RKH, würde er auch gleichzeitig einem anderen Ziel näherkommen. Es gilt, die Lücke zu den Mannschaften unterhalb der Topteams Heidelberger RK, SC Neuenheim und TV Pforzheim zu schließen. In der Vergangenheit klappte es nur gelegentlich, die RG Heidelberg oder deren Nachbarn TSV Handschuhsheim zu bezwingen.
Und dann, sagt Steinweg, sollte es 2013/14 doch eine Runde mehr sein in den Play-offs. Zuletzt war der RKH gleich im Achtelfinale, wenn auch knapp, am RK Berlin gescheitert (34:45). "Das Viertelfinale sollte es diesmal schon sein", sagt Steinweg.
Einfach wird das Heusenstamm nicht fallen, denn der Club konnte seinen Kader nicht in der Spitze, sondern nur in der Breite auffrischen. Marc-André Bettner (TGS Hausen), Jakob Seifert (TSV Krofdorf-Gleiberg), Rückkehrer Frederick Eckert (studierte in Berlin) und der Ägypter Assem Arafa ergänzen den Kader. Als Abgang verzeichneten die "Füchse" nur noch Nao Hiki, der nach einem Jahr wieder nach Japan zurückkehrte.
60 Akteure umfasse die Spielerliste. "30 bis 35 davon sind regelmäßig im Training", so Steinweg. "Ich hoffe, dass die meisten wieder verletzungsfrei durch die Saison kommen." Im Gegensatz zu der bisher gängigen Praxis nimmt der RK Heusenstamm allerdings nicht mehr mit seiner Zweiten Mannschaft am Spielbetrieb der Regionalliga Hessen teil. "Wir wollen die Kräfte bündeln", begründet der Trainer die Entscheidung, künftig mit diesem Team nur noch an einer Reserverunde teilzunehmen (sie findet nach Bundesliga-Partien statt) oder Freundschaftsspiele zu absolvieren.
Pietreks Vertrag verlängert
Unterdessen verlängerte der RKH den Vertrag mit Nachwuchskoordinator Max Pietrek um ein Jahr. Der 24-Jährige ist hauptamtlich engagiert und führt auch an Schulen und Kindergärten Rugby-Projekte durch. Der RK Heusenstamm hat derzeit vier eigene Nachwuchsmannschaften (U 8, U 10, U 12 und U 14). In der U 16 und U 18 bildet der RKH eine Spielgemeinschaft mit der TGS Hausen und dem BSC Offenbach.