Der Regionalliga-Absteiger gegen den souveränen Aufstiger aus der Verbandsliga Mitte: So lautet am Samstag (15 Uhr) das Duell. Es ist eine Partie mit Derby-Charakter. Die Spieler und die Verantwortlichen kennen sich bestens. Einige Akteure aus dem Wiesbadener Kader trugen schon einmal das Eschborner Trikot. Erst vergangenen Woche sicherte sich der SV Wiesbaden kurzfristig noch die Dienste von Eschborns ehemaliger Nummer Zwei, Onay Sen, von dem sich der 1. FC Eschborn während der Vorbereitung getrennt hatte. Das könnte für ein wenig Brisanz sorgen. Eschborn ist als souveräner Spitzenreiter in der Favoritenrolle. Der hoch gehandelte und mit einigen spektakulären Spieler-Transfers personell verstärkte SV Wiesbaden blieb bislang etwas hinter den Erwartungen zurück, hatte allerdings auch mit Verletzungssorgen kämpfen.
Doch auch die Eschborner müssen seit einigen Wochen regelmäßig sechs bis sieben potenzielle Stammspieler ersetzen. Dennoch läuft es bislang glatt. Auch unter der Woche beim 2:4 im Test gegen Bundesligist FSV Mainz 05 konnte die junge Eschborner Mannschaft überzeugen.
Wie der 1. FC Eschborn tickt, das weiß Adam Freund ganz genau. Vor der Saison wechselte der defensive Mittelfeldspieler vom FC Eddersheim zum Aufsteiger nach Wiesbaden. Zwei Jahre zuvor war er noch der Kapitän in Eschborn und prägte das Spiel des höchstklassigsten Vereins aus dem Main-Taunus-Kreis. Sein Wechsel von Eddersheim nach Wiesbaden sorgte für einigen Ärger. Trotz einer Zusage an der Staustufe entschied sich Freund für den Wechsel zum SV Wiesbaden, was dem einen oder anderen in Eddersheim überhaupt nicht gefiel. "Es war der richtige Schritt. Ich habe die Entscheidung nicht bereut", sagt Freund.
Hessenliga nicht einfach
Umso mehr freut er sich nun auf das Duell mit seinem ehemaligen Verein 1. FC Eschborn, wo er noch auf einige alte Bekannte aus seiner Zeit auf der Heinrich-Graf-Sportanlage trifft. Die bisherigen Leistungen des Spitzenreiters hat er registriert: "Da muss man Respekt zollen. Der große Vorteil ist, dass sie nach dem Abstieg fast komplett zusammen geblieben sind. Der Trainer kennt die Mannschaft von A bis Z." Mit dem eigenen Saisonverlauf ist auch Adam Freund noch nicht restlos zufrieden. Neun Punkte aus acht Spielen sind bislang eine magere Ausbeute für den hoch gehandelten Aufsteiger. "Die Hessenliga ist keine einfache Liga", sagt der 27-jährige Hofheimer. Nach einer Durststrecke gelang zuletzt aber mit dem deutlichen 4:1 gegen Alzenau ein Befreiungsschlag. An diese Leistung möchte Adam Freund zu gerne auch in Eschborn anknüpfen. "In diesem Spiel ist schon Feuer drin. Wir wollen Eschborn bekämpfen und auch versuchen Fußball zu spielen. Eschborn ist auch schlagbar. Mit einer konzentrierten Leistung wollen wir versuchen, etwas mitzunehmen und sie zu ärgern.