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Serena Williams und die magische 17

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Die Doping-Kontrolle musste warten, Bill Clinton hatte Vorrang: Nachdem Serena Williams ihren Titel als Königin von Queens eindrucksvoll verteidigt hatte, gratulierte ihr der ehemalige US-Präsident in den Katakomben des Arthur-Ashe-Stadiums persönlich zur Titelverteidigung bei den US Open.

Es passte ins Bild, dass der einst mächtigste Mann der Welt der besten Tennisspielerin der Gegenwart im größten Tennis-Stadion der Welt seine Aufwartung machte. "Als Teenager war ich einmal im Weißen Haus. Es ist einzigartig, eine Art Vorgeschichte mit einem früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten zu haben", sagte Williams nach ihrem 7:5, 6:7 (6:8), 6:1 im teilweise hochklassigen Finale gegen die Weltranglisten-Zweite Victoria Asarenka (Weißrussland).

Clinton bewundert an der Nummer eins am meisten, dass sie nie aufgibt. Und die Lust auf historische Erfolge ist der 31-jährigen Williams auch nach ihrem Grand-Slam-Titel Nummer 17 noch nicht abhanden gekommen. Im Gegenteil. Sogar die 22 Major-Siege von Steffi Graf erscheinen ob der mentalen und physischen Frische der Amerikanerin, die 1999 als 17-Jährige ausgerechnet in Flushing Meadows ihren ersten großen Coup feierte, plötzlich nicht mehr unantastbar. "Ich habe mich nie besser gefühlt und bin begeistert von meinen Möglichkeiten. Ich spiele jetzt einfach weiter und gebe mein Bestes", meinte Williams und setzte sich keine Grenzen: "Ich weiß nicht, was noch passiert."

US-Ikone Chris Evert, die wie Martina Navratilova 18 Slams gewonnen hat, glaubt es zu wissen. "Ich denke, Serena wird Steffi Graf überholen. Sie ist schon jetzt die Größte aller Zeiten", sagte Evert über das Phänomen Williams, das in New York auch in Sachen Preisgeld in neue Dimensionen vorstieß.

Dank der Siegprämie (2,6 Millionen Dollar) sowie einem Bonus für den Gewinn der US Open Series (1 Millionen Dollar) durchbrach Serena Williams als erste Profisportlerin der Welt die 50-Millionen-Dollar-Schallmauer.

Schwester erschossen

Sie, die auf heruntergekommenen öffentlichen Courts mit dem Tennisspielen anfing. Im Problemviertel Compton nahe Los Angeles, wo ihre Schwester Yetunde vor zehn Jahren erschossen wurde. Vor gut zwei Jahren dann erlitt Serena eine lebensbedrohliche Lungenembolie, kämpfte sich aber zurück. Doch den entscheidenden Impuls gab ihr wohl Patrick Mouratoglou. Der französische Coach, der auch der Lebenspartner von Williams ist, führte die Powerspielerin nach ihrem sensationellen Erstrunden-Aus bei den French Open 2012 zurück in die Erfolgsspur.

Mit Mouratoglou an ihrer Seite hat die fast 32-Jährige 98 von 103 Matches gewonnen - und vier der letzten sechs Grand-Slam-Titel geholt. "Serena arbeitet wie eine 19-Jährige an sich, die ihr erstes Turnier gewinnen will", berichtete Mouratoglou.




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