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Rumoren im Norden - Der HSV und Werder schwächeln: Fink wird es "schlecht", Dutt wird nervös

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Thorsten Fink wurde angesichts der Unzulänglichkeiten seiner Spieler übel, Trainerkollege Robin Dutt wird langsam nervös: Der Hamburger SV und Werder Bremen stolpern durch die Vorbereitung auf die neue Saison der Fußball-Bundesliga. Schon zehn Tage vor den ersten Pflichtspielen im DFB-Pokal rumort es bei den Traditionsklubs aus dem Norden - Werder droht die nächste Horrorsaison, beim HSV machen vor allem die Aussortierten Stunk.

Bremen startet extrem holprig ins Jahr eins nach der Ära Thomas Schaaf. Nach dem Abschied des Übervaters wurde alles auf Null gestellt, unter Robin Dutt sollten die Grün-Weißen zu altem Glanz zurückkehren. Doch stattdessen herrscht bei den Hanseaten nach der vierten Testspiel-Pleite in Serie Ratlosigkeit. "Ich bin natürlich nicht zufrieden", sagte Dutt nach dem müden Auftritt beim Drittligisten RB Leipzig (1:2) und kritisierte erstmals seine Spieler auch öffentlich: "Wir haben sehr viele Fehler gemacht in den Bereichen Aggressivität, Kompaktheit und Umschalten. Wir haben noch ganz viel Arbeit vor uns."

Auch beim HSV wähnte man sich schon viel weiter. Das Erreichen des Europapokals ist das erklärte Ziel. Doch statt so selbstbewusst aufzutreten wie ihr forscher Trainer, treiben die Profis Fink die Zornesfalten auf die Stirn. "So kann man kein Spiel gewinnen. Bei den Standardsituationen wurde mir schlecht", schimpfte Fink nach der Pleite gegen West Ham United (1: 3) - der bereits dritten in Serie. Dabei hatte der ehrgeizige Coach fast seine ganze vermeintliche Wunschelf aufs Feld geschickt.

Dutt versucht derweil alles, seine Mannschaft auf den neuen Weg nach 14 Jahren unter Schaaf mitzunehmen. Er probiert neue taktische Systeme wie das 4-3-3 aus, experimentiert, fegt wie ein Derwisch an der Seitenlinie entlang - und er wirbt mehr denn je um Geduld.

Angst vor dem Abstieg

"Es hat nie einer gesagt, dass nach zwei Wochen taktischer Arbeit alles funktioniert. Wir müssen viele kleine Schritte gehen", sagte Dutt, "bei vielen erfolgreichen Mannschaften dauert es bis zu einem Jahr, bis ein System einstudiert ist." Doch so viel Zeit hat er nicht. Bei den Fans geht nach der verkorksten Vorsaison bereits die Angst vor dem ersten Abstieg seit 1980 um. Die Saison hat noch nicht angefangen, aber die Krise ist schon da.

Ganz so schlimm sind die Probleme an der Elbe zwar nicht, die Stimmung könnte aber besser sein. Die aussortierten Paul Scharner und Gojko Kacar beschweren sich öffentlich heftig über ihre Perspektivlosigkeit und das Verhalten des Klubs. "Sie wollen mir zeigen, dass ich überflüssig bin, und mich mental schwach machen, damit ich mir einen neuen Verein suche. Aber mich macht der HSV nicht kaputt", sagte Kacar. Scharner hatte seine Situation als "Horror" bezeichnet.

Die klammen Hanseaten wollen ihre "Restposten" wie Kacar, Scharner, Slobodan Rajkovic, Robert Tesche und Michael Mancienne loswerden, um endlich einen treffsicheren Stürmer holen zu können. Das Interesse am Kroaten Nikica Jelavic (FC Everton) ist verbrieft - allein das nötige Kleingeld fehlt. Und auch Werder tut sich bei der Suche nach einem Angreifer und einem Linksverteidiger weiter schwer.

Und so gilt das Zwischenfazit von Rafael van der Vaart nicht nur für seinen HSV, sondern auch für den Rivalen von der Weser. "Wir werden unsere Defensive weiter stabilisieren und das Umschaltverhalten nach Ballverlusten verbessern müssen. Und nach vorn wollen wir durchschlagskräftiger werden", sagt der Regisseur: "So oder so ähnlich werden es die Spieler anderer Mannschaften wahrscheinlich aber auch erzählen." Stimmt.




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