Na, geht da eine Ära zu Ende? Es war zumindest aus spanischer Sicht erschreckend, wie sich Brasiliens Fußballer im Finale des Confed Cups gegen den Welt- und Europameister durchsetzen konnten. 29 Pflichtspiele hatte die Mannschaft von der iberischen Halbinsel nicht verloren, in Rio wurde sie "niedergemetzelt", wie es die schwedische Zeitung "Expressen" schrieb, und "plattgemacht", wie selbst die spanische "El Mundo Deportivo" meinte.
Kein Wunder, dass rund um den Zuckerhut ein Jahr vor der Heim-WM die fußballerische Begeisterung ausgebrochen ist. Trainer Luiz Felipe Scolari hat seinen Edelkickern beigebracht, dass mit Samba alleine kein Blumentopf, geschweige denn der Weltpokal, zu gewinnen ist. Zur glänzenden Technik kommt nun auch Laufbereitschaft und Aggressivität hinzu. Die Spanier, die schon im Halbfinale schwächelten, hatten dagegen kein Rezept.
In einem Jahr kann das schon wieder anders aussehen, die WM wird die Europäer besser vorbereitet und motivierter sehen. Aber der Gastgeber hat auf dem Rasen ein Ausrufezeichen gesetzt.
Besonders außerhalb der Stadien wurde dieser gute Eindruck jedoch getrübt. Ob Transportprobleme oder Massenproteste, da hat Brasilien noch viel Arbeit vor sich. Dass Fifa-Chef Blatter trotzdem von dem besten Confed Cup aller Zeiten sprach, beweist da nur mal wieder, mit welchen Scheuklappen der Schweizer sein Amt ausübt.