Hofheim. Erst in der vergangenen Saison stieg die Mannschaft von Kapitän Bozána Samitz aus der Regionalliga in die zweithöchste deutsche Spielklasse auf. Nun sorgt sie dort für Furore. Nach zwei Spieltagen ist Hof Hausen nach zwei zweiten Plätzen hinter dem Top-Favoriten Wißberg (Rheinhessen) Zweiter.
Konstant gespielt
"Es ist toll, mit welcher Konstanz die Mädels zu Werke gehen", bemerkte Heidi Heirich. Am achten Loch konnte die Spielerin mit der meisten Erfahrung der siebenköpfigen Heimmannschaft schon entspannt zuschauen. Im Einzel, in dem jede der sechs Spielerinnen einer Mannschaft spielt, von denen die besten vier Ergebnisse gewertet werden, war Heirich aktiv gewesen. Im sogenannten "Vierer" machte sie Platz für Jacqueline Klemm. Diese bildete mit Jil Dokenwald eines der drei Paare, die jedes Loch abwechselnd meistern müssen. Pia Jäger mit Jil Dokenwalds Zwillingsschwester Joy und Fiona Schmidt mit Maren Wolf waren die weiteren Hofheimer Paare. "Jil Dokenwald ist eine Spielerin mit einem guten Kurzspiel und sehr präzisen Schlägen. Deswegen passt sie gut zu Jacqueline Klemm, die eher kräftige, weite Schlägen beherrscht", gab Samitz Einblicke in die taktische Ausrichtung. Auch wenn das Duo Jil Dokenwald und Klemm "nicht so gut spielte", wie es die 15-jährige Jil Dokenwald ausdrückte, merzten die anderen Hof Hausener Paare diese Scharte wieder aus. "Joy und Pia haben Par gespielt. Das war sehr gut", erkannte Jil Dokenwald die Leistung ihrer Teamkolleginnen an. Auch das Ergebnis von Schmidt/Wolf konnte sich mit drei über Platzstandard sehen lassen. Am Ende stand erneut der zweite Platz im Kampf gegen die vier weiteren Teams der Zweiten Bundesliga Mitte zu Buche.
"Die Dokenwald-Zwillinge sind gerade 15 Jahre alt, und die restlichen Teammitglieder machen auch erst Abitur", erklärte Karl Beny. Dem Spielführer des GC Hof Hausen war der Stolz auf seine junge Damen-Mannschaft anzumerken: "Die anderen Teams sind auch jung, aber wir haben das jüngste Team." Umso bemerkenswerter sind die Erfolge zuletzt. "Zweite Bundesliga im Golf Club Hof Hausen. Wir wussten gar nicht, ob das machbar ist", berichtet Beny von den Gedankenspielen nach dem Aufstieg. Nicht nur der Platz des Golfclubs vor der Sonne, sondern auch das Team genügt höchsten Ansprüchen.
Die
Mischung
stimmt
Vor allem Jil und Joy Dokenwald gelten im Hof Hausen als Aushängeschilder der Jugendarbeit. "Wir spielen schon seit elf Jahren hier", meint die erst 15-jährige Jil. Ihre Leistungen in der Vergangenheit und in dieser Saison wecken Begehrlichkeiten bei anderen Clubs. Trotzdem müsse sich Hof Hausen laut Jil Dokenwald keine Sorgen um eine Abwanderung seiner Talente machen. "Erstens ist der Golfplatz ganz nah an unserem Wohnort, und zweitens sind wir in der Zweiten Bundesliga gut dabei", sagt sie. Jil Dokenwald träumt nach den ersten beiden Spieltagen von der Ersten Bundesliga, ist sich aber bewusst, dass dies bei nur einem Aufsteiger schwer wird. "Irgendwie wäre das auch zu viel des Guten", revidiert das Talent diese Aussage. Mit dieser Einstellung, der guten Anleitung von Trainer Jimmy Förster und dem Willen, den die gesamte Damen-Mannschaft an den Tag legte, könnte die Erfolgsserie des Teams in der Zweiten Bundesliga weitergehen. "Wir haben eine gute Mischung aus Jung und Alt", erklärt Heidi Heirich. Selbst wenn die jungen Spielerinnen durch kleine Tiefs gehen müssen, ist die erfahrene Spielerin da, um ihnen gut zuzureden und ihnen ihr Selbstvertrauen wiederzugeben.
Auch Karl Beny hat im gesamten Verein ein freundschaftliches Miteinander ausgemacht, das sich auch auf die Damen-Mannschaft überträgt. "Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander", beschreibt Jil Dokenwald den Teamgeist. Zu der Lockerheit kommt der Konkurrenzgedanke, für keines der zwei Streichresultate zu sorgen. Also passt auch in dieser Hinsicht im Club Hof Hausen die Mischung.